Metall formen.

Der Apparatebau hat bei der KSK die längste Tradition. Die meisten der von uns gefertigten Konstruktionen im Bereich Schmelz- und Recyclingaggregate und im Bereich Abgaskühlung sind dabei als Rohrkonstruktion ausgeführt. Um auch spezielleren Anforderungen zu entsprechen, kommen bei uns auch regelmäßig Sonderkonstruktionen mit Kühlkanälen oder Halbschalen zum Einsatz. Je nach Anwendungsfall verarbeiten wir Kesselstahl, Edelstahl und Kupfer in unterschiedlicher Güte. 

Von Kesseln und Druckbehältern

Der Apparatebau ist ein Zweig des Maschinenbaus (verwandt mit den Anlagenbau) und befasst sich mit der Konstruktion, Herstellung und Auslegung von speziellen Apparaten. Die Konstruktion und Fertigung von Apparaten erfordert umfassende Kenntnisse in Fertigungstheorie, Materialwissenschaft, Strömungsmechanik und Konstruktionstheorie. Im Apparatebau werden üblicherweise Behälter hergestellt, deren Teile und Bauteile aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Vielfach werden die Geräte in technologischen Prozessen wie Stahlerzeugung, Recycling oder Energie eingesetzt. Bei KSK liefern wir seit fast 40 Jahren Sonderkonstruktionen im Bereich Apparatebau. Unsere Apparate bestehen nicht nur aus einem Rohrkörper, sondern sind gleichzeitig Wärmetauscher und Druckbehälter bzw. Dampfkessel.

Im Apparatebau wird der Druckbehälter durch eine bestimmte Funktion (Speichern, Filtrieren, Wärmeübertragen) definiert. Druckbehälter sind insbesondere geschlossene Behälter, bei denen der Innendruck höher als der Umgebungsdruck ist. Ein Druckbehälter ist ein geschlossener Behälter, der eine Flüssigkeit oder ein Gas enthält. Der Betrieb von Druckbehältern ist für einen bestimmten Aufstellungsort festgelegt. Dampfkessel werden verwendet, um Dampf oder Heißwasser (über 110 °C) mit Hilfe eines Ofens, einer elektrischen Heizung oder Abwärme zu erzeugen. Rohrleitungen, welche Flüssigkeit befördern, sind im Übrigen keine Druckbehälter. Druckbehälter verschiedener Größen und Formen werden für unterschiedliche Zwecke hergestellt. Klassische Druckbehälter sind vorzugsweise kugelförmig, konisch oder zylindrisch geformt. Eine typische Ausführung im Apparatebau ist die Kombination eines langen Zylinders mit zwei Böden. Vergleicht man diese Form des Apparatebaus mit den Sonderapparaten der KSK – beispielsweise mit einer Heißgasleitung - fällt auf, dass unser Apparatebau auf den ersten Blick ohne Böden auskommt und oftmals nicht einmal einen geschlossenen Körper darstellt. Wie kann es sich hier also um einen Druckbehälter im Sinne des Apparatebaus handeln? Die Lösung ist einfach: Der eigentliche Behälter ist nicht der (zumeist) aus Rohren geformte Körper, sondern die Rohrleitungen selbst. Diese fungieren als Wärmetauscher zwischen dem Rauchgas und dem hindurchströmenden Wasser und stehen unter Druck, da sie sich in 99 % der Fälle in einem geschlossenen Kühlkreislauf befinden.

Vertrauen ist gut, Prüfung ist besser

Ein zentraler Bestandteil im Apparatebau ist die Fertigung und Montage von Behältern. Die Herstellung von Druckbehältern oder Vakuumbehältern muss die strengsten Sicherheitsanforderungen erfüllen, die unter anderem in der Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU (Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Bereitstellung von Druckgeräten auf dem Markt, legt die Anforderungen an die Druckgeräte für das Inverkehrbringen innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes fest) geregelt ist. Im Apparatebau der KSK fallen Druckbehälter im Wesentlichen in zwei Kategorien der Druckgeräterichtlinie:

- Gute Ingenieurpraxis“ nach Artikel 4 Absatz 3 der DGRL bedeutet, dass die Druckgeräte unter Berücksichtigung aller relevanten Faktoren, die ihre Sicherheit beeinflussen, entworfen worden sind.

- Kategorie IV, Modul G (Einzelprüfung)

Die Einzelprüfung sorgt für höchstmögliche Produktsicherheit und Vielseitigkeit. Dabei prüft die notifizierte Stelle die technische Dokumentation und nimmt das Druckgerät ab. Nach positivem Prüfergebnis stellt die benannte Stelle eine Konformitätsbescheinigung aus. Dies ist die Grundlage für den Hersteller, um eine Konformitätserklärung und CE-Kennzeichnung abzugeben. Vor Baubeginn muss der Hersteller Zeichnungen in Originalgröße zur Genehmigung durch den Käufer und die Prüfstelle einreichen. Neben Maß- und Dickenangaben müssen diese Zeichnungen folgende Angaben enthalten:

- Anwendungsschweißverfahren

- Wichtige Schweißdetails

- Angewandte Wärmebehandlungsverfahren

- Anforderungen an die zerstörungsfreie Prüfung

- Prüfdruck

Im Apparatebau tätige Hersteller müssen häufig ein Materialidentifikationssystem unterhalten, damit alle Materialien im fertigen Druckbehälter zurückverfolgt werden können. Während des Apparatebaus muss jeder Druckbehälter von einer benannten Stelle geprüft werden. Die Norm legt die Schritte vom Eingang der Rohstoffe bis zur Verpackung der fertigen Produkte fest, die von der Agentur zu prüfen sind. Beispielsweise kann ein Kunde weitere Untersuchungen der Einbauten verlangen. Der Hersteller muss die bei der Herstellung des Druckbehälters verwendeten Schweißverfahren angeben und Prüfkörper bereitstellen, die dem im tatsächlichen Druckbehälter verwendeten Material und der Dicke entsprechen. Die Prüfstelle überwacht im Allgemeinen die Vorbereitung und Prüfung dieser Prüfgegenstände, sofern nicht bereits zertifizierte Prüfgegenstände vorhanden sind. Schweißer müssen im Apparatebau eine Zertifizierungsprüfung bestehen um zu zeigen, dass sie Schweißnähte herstellen können, die mit denen in einem echten Behälter identisch sind. Eine akkreditierte Zertifizierungsstelle beglaubigt diese Zertifikate für Schweißer im Apparatebau.